Exkursion zur Olbers-Gesellschaft Bremen am 22. April 2025

– Sternwarte, Planetarium und Vortrag –


Ursprünglich hatten wir für den Dienstag, 22. April 2025 nur die Teilnahme am Vortrag „Die Vermessung des unsichtbaren Universums mit Hilfe von Gravitationswellendetektoren“ von Dr. Gudrun Wanner bei der Olbers-Gesellschaft e. V. in Bremen geplant. Beginn sollte um 19:30 Uhr sein. Da wir wussten, dass der Vortrag in dem Gebäude der Hochschule Bremen stattfinden würde, in dem auch die Walter-Stein-Sternwarte beherbergt ist, hatten wir angefragt, ob eine kurze Besichtigung der traditionsreichen Sternwarte möglich sei. Sehr schnell bekamen wir vom Vereinsvorsitzenden Dipl.-Ing. Holger Voigt eine positive Antwort. Um 18 Uhr sollte die Sternwartenführung – exklusiv für uns – beginnen.

So haben wir uns am Nachmittag rechtzeitig auf den Weg gemacht, gespannt darauf, was uns erwartete. Herr Voigt und ein Kollege von ihm haben uns dann in Bremen einen umfassenden Einblick in die Sternwartentechnik und die vielfältigen Aktivitäten dort gegeben.


Die Olbers-Gesellschaft in Bremen ist eine traditionsreiche astronomische Vereinigung, die bereits 1920 gegründet wurde und ihren Namen zu Ehren des berühmten Bremer Arztes und Astronomen Heinrich Wilhelm Olbers trägt. Sie spielte und spielt offensichtlich eine bedeutende Rolle für die Förderung der Astronomie in Norddeutschland, insbesondere durch die Himmelsbeobachtungen, die Vorträge und weitere Bildungsangebote. Die Kooperation mit der Hochschule ist dabei natürlich von Vorteil.


Auf dem Weg zum Vortragssaal kamen wir am Planetarium vorbei, dessen Leiter uns auch noch einen kurzen Blick hinein und auf die Technik erlaubte. Sternwarte und Planetarium so nah zusammen, ein großer Vorteil. Zwar ist die Stadtlage wegen der Lichtverschmutzung für die Beobachtung nachträglich, die Nähe zur Bremer Bevölkerung ist aber ausgesprochen positiv.


Der anschließende Vortrag war von besonderer Qualität. Aus erster Hand – Frau Dr. Wanner ist maßgeblich an der Entwicklung und dem Bau des weltraumgestützten Gravitationswellendetektors LISA beteiligt – erhielten wir in dem mit über 60 Personen gut gefüllten Hörsaal aktuelle Informationen zum Stand der Erforschung des „unsichtbaren“ Universums, i. e. weiße Zwerge, Neutronensterne und schwarze Löcher. 2035 sollen die drei LISA-Satelliten gestartet werden.


Die Zeit bis dahin wird wohl für die Entwickler des Detektors spannend bleiben. Das Gleiche gilt aber auch für uns Amateurastronomen angesichts der anderen uns vorgestellten ebenfalls in der Entwicklung befindlichen Detektoren. Die tiefe Erforschung des Kosmos ist in vollem Gange! Sehr zufrieden haben wir die Rückfahrt nach Osnabrück angetreten, inspiriert durch die vielfältigen Eindrücke in Bremen.


In der Walter-Stein-Sternwarte: (v.l.n.r.) Thomas, Achim, Gerold, Thomas, Werner und unser Gastgeber


Die beiden Hauptinstrumente der Sternwarte


Auch viele kleinere Teleskope stehen zur Nutzung bereit.
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