Sternstunde mit Wandelsternen

Bericht über die Sternstunde am 17.11.2023


Es wird eine Sternstunde beschrieben, die regelmäßig von kosmos-os.de als sog. Bürgersteig-Astronomie angeboten wird. Trotz des vielen Lichts in Osnabrück gelangen interessante Beobachtungen des Himmels.


Wir dürfen vorstellen: Die Wandelsterne Jupiter und Saturn. Wandelsterne? Das ist ein alter Begriff für Planeten. Die waren den Menschen schon vor langer Zeit aufgefallen, weil sie unter den Sternen, auch Fixsterne genannt, „umherwandeln“. Heute wissen wir, dass sie so wie unsere Erde um die Sonne kreisen. Weil sie uns für kosmische Verhältnisse noch recht nahe sind, können wir von der Erde aus sehen, wie sie sich vor den viel weiter entfernten und damit scheinbar unbeweglichen Sternen bewegen. Das gelingt sogar aus Osnabrück trotz des vielen Lichts in der Stadt. Allerdings muss auch der Himmel halbwegs klar und die Sonne untergegangen sein.


Jupiter im Südosten (im Bild links) und Saturn im Südwesten (die Giebelspitze zeigt ungefähr auf ihn)


Es ist aufgebaut. Die Besucher können kommen.


Am Freitagabend, 17.11.2023, waren Jupiter und Saturn unsere Attraktionen am Himmel über dem Willy-Brandt-Platz in Osnabrück. Ab 18:30 Uhr hatten wir unsere beiden Teleskope aufgebaut; ein Linsenfernrohr vom Typ Apochromat und ein sog. Dobson-Spiegelteleskop. Beide ermöglichten unseren Besuchern einen Blick auf die beiden Riesenplaneten, der mit bloßem Auge undenkbar ist.


Drum herum gab es viel Licht. Auf dem Platz gelangen uns trotzdem die Himmelsbeobachtungen.


Beim Jupiter waren alle vier sog. galileischen Monde Callisto, Europa, Io und Ganymed zu sehen, letzterer ganz dicht an der großen Planetenscheibe.  Sogar die Wolkenbänder des Riesenplaneten waren deutlich zu sehen. Ein majestätischer Anblick! Man muss sich verdeutlichen, dass wir aus immerhin 600 Millionen Kilometern Entfernung auf Jupiter schauten; und das aus dem hellen Osnabrück!


Saturn ist mit 1400 Millionen Kilometern noch weiter von uns entfernt! Trotzdem zeigte er seine ganze Pracht in unseren Teleskopen. Sein Ringsystem gibt ihm das unverwechselbare Aussehen. Die Auflösung unserer Teleskope war sogar so gut, dass auch der Schatten des Planeten auf seinem Ring zu erkennen war. Auch sein größter Mond Titan, mit einem etwa 1,5 mal so großen Durchmesser wie unser Erdmond, war nicht zu übersehen.


Ein beleuchteter Vierbeiner zeigte zwar wenig Interesse am Himmel, wartete aber geduldig.


Natürlich haben wir auch Sternbilder zeigen können: Schwan, Leier, Adler, aber auch Pegasus, Andromeda und noch einige andere, deren Hauptsterne hell genug waren, um den Lichtdom Osnabrücks zu durchdringen.


Zwischendurch kamen immer wieder Wolken vorbei, die den Vorhang vor die Sterne zogen. Diese unfreiwilligen Pausen haben wir gut für detailliertere Erklärungen und etwas Fachsimpeln nutzten können.


Zeit für Diskussionen


Zeit für ein Gruppenfoto


Fast zum Ende unseres Beobachtungsabends haben wir es uns nicht nehmen lassen, auch noch einen Blick auf den Stern „Epsilon Lyr“ im Sternbild Leier zu richten, dessen Licht 160 Jahre zu uns unterwegs  war. Er ist also viel, sehr viel weiter entfernt als Jupiter oder Saturn. Von dort schafft es das Licht in weniger als einer Stunde zu uns. Mit bloßem Auge erscheint er uns als einfacher Lichtpunkt, im Teleskop sah man aber zwei Sterne. Tatsächlich handelt es sich um 4 Sterne, die umeinander kreisen, weswegen er auch „Doppel-Doppel“ genannt wird.